Freitag, 26. November 2010
Riesenhafte Dada-Menschen entstehen aus Pappkartons, Plastiktüten und einigen wenigen Karnevalsrequisiten. Bald schon begreift man, dass diese Wesen Friedrich Nietzsche mühelos in den Wahnsinn stürzen werden.
Während die Gruppe um Heinrich Heine noch eifrig in seinen Gedichten liest und diese sich um eine Geliebte ranken lässt, die am Flügel im Museums-Foyer hoch über dem Rhein nicht weiß, was das bedeuten soll, bereitet sich die Gruppe um Emmy Hennings auf den Filmdreh vor.
Und nun heißt es: Film ab für die erste Gruppe!
Das sind Milena, Marie und Jana.
Sie lassen die Dichterin und Tänzerin Emmy Hennings, Ehefrau von Dichter und Dada-Mitbegründer Hugo Ball, mit der Mittelrheinbahn nach Rolandseck reisen.
Dort wird sie als unsichtbarer Geist, nur durch Schritte und gesprochene Gedanken wahrnehmbar, durch das Museum wandeln und nach Hugo suchen, der sie schließlich mit Versen aus seinem Gedicht „Totentanz“ in den Aufzug zieht.
Helferinnen beim Dreh sind Hosna, Urte und Till F, der die Worte aus Hugo Balls „Totentanz“ spricht. Ian Umlauff begleitet den ersten Dreh fotografisch und zeigt sich als echter Kameramann ganz begeistert von unserer Klappe aus zwei Farbpaletten.
Die Zeit ist knapp, vor allem, wenn die Theorie des Storyboards und die Praxis des Filmdrehs manchmal so weit auseinanderdriften wie das Gestern und das Heute. Da sind Spontaneität, Flexibilität und Improvisation gefragt. Es zeigt sich, das wir genau das sind: Spontan, flexibel und Improvisationskünstlerinnen.
So sind Film- und Tonmaterial pünktlich im Kasten!
Fotos: Ian Umlauff
Text Eva Wal, Fotos: Urte Alexandra Schröder